Erinnerungen
Stoob vor 100 Jahren
Die erste öffentliche Hauptschule im Mittelburgenland,
Foto aus dem Jahr 1938.
Man kann es noch erahnen. Ab 1925 wurde aus dem Armenhaus die Bürgerschule, später dann die Hauptschule und sie blieb hier bis 1974, bis die neue Hauptschule errichtet wurde.
1925 begann an der damaligen "Bürgerschule" der Unterricht. Am 27. Jänner 1925 bezogen 36 Kinder aus Stoob und Umgebung, zu denen bald noch zwei Schüler dazu kamen, die 1. Klasse der neuen Schule, welche nach dem Lehrplan einer vierklassigen "Deutschen Mittelschule" geführt wurde. Erster Direktor war Dr. Wolfgang Dürrheim aus Wien. Zuvor musste das Armenhaus der Gemeinde in der Kirchengasse 12 adapdiert und die erforderliche Schuleinrichtung beschafft werden. Die offizielle Eröffnung fand dann bereits am 1. Februar 1925 statt. 1926 konnte der ebenerdige Bau aufgestockt werden, 1931 bis 1934 erfolgte noch ein einstöckiger Zubau mit einem Turnsaal sowie der Installierung von Fließwasser.
Allerdings hat sich die Gemeinde mit dem Bau der Schule, mitten in der Weltwirtschaftskrise, finanziell übernommen und war zahlungsunfähig geworden, so dass Regierungskommissär Dr. Knoll bis 1935 die Finanzen der Gemeinde organisierte.
1938 stieg die Zahl der Schülerinnen und Schüler auf den Höchststand von 320. Nachdem am 27. März 1945 wegen der Besetzung unseres Landes durch russische Soldaten der Unterricht eingestellt worden war, begann das nächste Schuljahr erst am 22. Oktober 1945. 1952 bis 1953 erfolgte ein umfassender Zu- und Umbau des Hauptschulgebäudes in der Kirchengasse. Seit 1974 ist es keine Schule mehr.
Dankeswerter Weise hat die Gemeinde sich des Gebäudes angenommen, hat es liebevoll restauriert, so, dass darin heute Wohnungen und Praxen untergebracht sind.